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Gezeichneter Mann mit verschränkten Armen, grimmig dreinblickend

Selbstzweifel - stehe ich mir selbst im Weg?

25. November 2024 I Themen: Zweifel, Selbstzweifel, inneres Team, Selbstwert

Zweifel – wie sie entstehen und warum sie wichtig sind

Zweifel gehören zum Menschsein dazu. Sie können lähmend sein, uns aber auch dazu bringen, genauer hinzusehen und bessere Entscheidungen zu treffen.

Im Zweifel sein bedeutet, innerlich unsicher oder unentschlossen zu sein. Sie entstehen, wenn wir etwas infrage stellen – sei es eine Entscheidung, eine Überzeugung oder uns selbst. Zweifel sind keine Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion unseres Verstands, wenn verschiedene innere Stimmen im Konflikt stehen.

Selbstzweifel sind ein spezieller Typ von Zweifel. Sie betreffen unsere Fähigkeiten, Entscheidungen oder sogar unseren Wert, also den Selbstwert als Mensch. Sie können durch hohe Ansprüche an uns selbst, Kritik von außen oder den ständigen Vergleich mit anderen entstehen.

Beispiele für Selbstzweifel können sein:

  • Bin ich gut genug für diese Aufgabe?
  • Was, wenn ich scheitere?
  • Bin ich Manns genug?
  • Werde ich so akzeptiert, wie ich bin?

Die inneren Anteile und ihr Einfluss

Unser inneres Team, also die verschiedene Persönlichkeitsanteile, hat bei der Entstehung von Selbstzweifeln oft die Hauptrolle. Typische innere Anteile können sein:

  • Der Kritiker: Sucht Fehler und Schwächen. Er will uns vor dem Scheitern schützen, verstärkt aber oft Selbstzweifel.
  • Der Ängstliche: Warnt vor Risiken und Verlusten. Sein Ziel ist Sicherheit.
  • Der Perfektionist: Strebt nach idealen Ergebnissen, was zu hohen Ansprüchen führt.
  • Der Ermutiger: Unterstützt uns, Risiken einzugehen und an uns zu glauben.
  • Der Zweifler: Analysiert alles und hinterfragt – manchmal übermäßig.

Konflikte zwischen den inneren Anteilen entstehen häufig, wenn unterschiedliche Ziele und Bedürfnisse aufeinandertreffen. So versucht der innere Kritiker, uns vor dem Scheitern zu bewahren, indem er Risiken minimiert, während der Ermutiger uns motiviert, Neues auszuprobieren und über uns hinauszuwachsen. Gleichzeitig möchte der Ängstliche in der Komfortzone bleiben, um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten, während der Mutige uns herausfordert, Grenzen zu überwinden und unbekanntes Terrain zu betreten. 

Solche Spannungen können uns innerlich zerrissen fühlen lassen, bieten jedoch auch die Möglichkeit, durch bewusste Reflexion eine Balance zwischen Vorsicht und Wachstum zu finden.

Wie entstehen Zweifel?

Zweifel sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck innerer Konflikte und Erfahrungen:

  1. Prägung durch die Kindheit: Strenge Erziehung oder mangelnde Anerkennung hinterlassen oft einen dominanten Kritiker.
  2. Gesellschaftliche Rollenbilder: z.B. hören Männer häufig, sie müssten stark, erfolgreich und unerschütterlich sein. Diese Erwartungen fördern Zweifel, wenn sie nicht erfüllt werden können.
  3. Vergleich mit anderen: z.B. verstärkt Social Media Selbstzweifel, indem wir uns mit idealisierten Darstellungen anderer vergleichen.

Chance zur Entwicklung

Selbstzweifel können im Extremfall lähmen, aber sie sind auch ein Werkzeug für persönliches Wachstum:

  • Sie zwingen uns, Annahmen zu hinterfragen.
  • Sie helfen, klare Entscheidungen zu treffen, wenn wir sie bewusst betrachten.
  • Sie stärken die Selbstreflexion und fördern Authentizität.

Wichtig dabei ist, dass aufkommende Selbstzweifel nicht unterdrückt werden, denn sie würden ansonsten weiter im Unterbewusstsein aktiv sein und könnten sich negativ auswirken. Ein gesunder Umgang damit ist empfehlenswert und förderlich. Dies kann auch ganz bewusst mit etwas Abstand, beispielsweise aus der Vogelperspektive heraus, gemacht werden.

Ein bewusster Umgang mit Zweifeln erfordert praktische Ansätze, die uns helfen, Klarheit und innere Balance zu finden. Der erste Schritt ist die Selbstbeobachtung: Welche inneren Stimmen melden sich, und was möchten sie erreichen? Indem wir unsere Gedanken aufschreiben, gewinnen wir eine bessere Übersicht und schaffen Raum für Reflexion.  

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Selbstmitgefühl. Es gilt zu akzeptieren, dass Zweifel ein natürlicher Bestandteil des Lebens sind. Sich selbst wie einen guten Freund zu behandeln, hilft dabei, mit sich selbst geduldiger und verständnisvoller umzugehen.  

Auch der innere Kritiker sollte aktiv hinterfragt werden. Anstatt seine Zweifel unreflektiert zu übernehmen, können wir uns fragen: „Sind diese Zweifel auf Fakten oder lediglich auf Annahmen begründet?“ Die Suche nach Beweisen für unsere Fähigkeiten und bisherigen Erfolge stärkt das Selbstvertrauen und relativiert kritische Gedanken.  

Letztlich geht es darum, eine Balance zwischen den verschiedenen inneren Stimmen zu finden. Alle Perspektiven dürfen Gehör finden, doch keine sollte dominieren. Eine hilfreiche Leitfrage lautet daher: „Welche Entscheidung würde mich langfristig stärken?“ So werden Zweifel zu einem Werkzeug der Reflexion und des Wachstums, anstatt uns zu blockieren.

Fazit

Wir dürfen feststellen, dass Selbstzweifel nicht als Feinde, sondern als Wegweiser zu verstehen sind. Sie können uns helfen, Klarheit zu gewinnen um über uns hinauszuwachsen, wenn wir sie bewusst annehmen und angehen. Wann immer Selbstzweifel bei dir aufkommen, nimm dir Zeit, die inneren Anteile zu erforschen und eine Balance zwischen ihnen zu finden. So werden Selbstzweifel von einem Hindernis zu einem wichtigen Begleiter auf deinem Lebensweg.

 

 

"Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben."
Konfuzius

Mann sitzt gelangweilt am Tisch und surft

Prokrastination überwinden: 
Was hilft gegen das ständige Aufschieben?

11. Oktober 2024 I Themen: Aufschieberitis, Lösungsansätze, Test Prokrastinations-Typ

Ein Gastbeitrag bei Work-Life-Balance-Coach.com

Das Thema Prokrastination ist eines, das uns sehr beschäftigt und wir ein Konzept dazu anbieten, das die Prokrastination besiegen lässt.

Die Homepage von Dominik Braun "Work-Life-Balance-Coach.com" finden wir sehr spannend, weshalb wir dort einen Gastbeitrag zu diesem Thema beisteuern konnten. Ein großes Dankeschön geht dabei an Dominik, der das Thema sehr schön "in Szene" gesetzt hat. Schau doch einfach mal dort vorbei....

https://work-life-balance-coach.com/prokrastination/

 

 

"Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben."
Konfuzius

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Deine inneren Stimmen - dein "Inneres Team"

2. August 2024 I Themen: Inneres Team, Potenzialentwicklung, Ressourcen

Wie wir das Potenzial unseres "Inneren Teams" nutzen

Oftmals stehen wir vor der Herausforderung, innere Konflikte lösen zu müssen. Dabei gibt es einen inneren Dialog, den man oft vom "Engelchen" und "Teufelchen" her kennt. In Wahrheit haben wir jedoch viel mehr Stimmen in uns, die uns das Leben manchmal schwer machen können. Das kann so weit gehen, dass wir auf der Stelle treten und uns blockiert fühlen. Was können wir dagegen tun?

Zunächst einmal sollten wir uns bewusst machen, dass es sich hierbei tatsächlich um unterschiedliche Persönlichkeitsanteile handelt, die in uns wohnen: dem "Inneren Team", entwickelt von Friedemann Schulz von Thun. Wer das nicht kennt, wird sicherlich erst einmal irritiert sein. Aber das ist erst einmal völlig normal. Nun stellt sich die Frage: Wie viele Stimmen habe ich eigentlich?

Am einfachsten ist es, das an einem Beispiel festzumachen und zu hören, wer sich da meldet. Nehmen wir beispielsweise die Entscheidung, ein Coaching zu buchen.

  • "Das hast du doch gar nicht nötig, wir kommen schon alleine zurecht."
  • "Das könnte spannend sein, vielleicht lernen wir etwas Neues? Vielleicht bringt uns das weiter?"
  • "Das kostet ganz schön viel Geld. Bei der aktuellen Belastung..."
  • "Ich brauche Hilfe, alleine komme ich nicht weiter."
  • "Denk doch an deine Gesundheit – das tut dir bestimmt gut."
  • "Ein Mann tut so etwas nicht."

So könnte ein innerer Dialog aussehen. Zu Wort gekommen sind:

  • Das Ego: Es schützt unser Selbstwertgefühl und unsere Identität. Es kann uns Selbstvertrauen geben, aber auch eitel und starrsinnig machen.
  • Der Neugierige: Er strebt nach Wachstum und neuen Erfahrungen. Diese Stimme ermutigt uns, Neues zu lernen und uns weiterzuentwickeln.
  • Der Finanzminister: Er sorgt sich um finanzielle Sicherheit und Ressourcenschonung. Diese Stimme hilft uns, verantwortungsbewusst mit unseren Mitteln umzugehen, kann aber auch zu übermäßiger Vorsicht führen.
  • Der Ermahner: Er erinnert uns an unsere Pflichten und Verantwortlichkeiten. Er sorgt dafür, dass wir unsere Aufgaben erledigen und unsere Ziele erreichen.
  • Der Gesundheitsbewusste: Er achtet auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Diese Stimme ermutigt uns zu einem gesunden Lebensstil, erinnert uns an Pausen und Selbstfürsorge.
  • Der strenge Vater: Er repräsentiert strenge, vielleicht konservative Werte und Normen. Diese Stimme kann uns Disziplin und Struktur geben, aber auch zu rigide und unflexibel sein.
  • Der Kritiker: Er hinterfragt und kritisiert. Diese Stimme kann uns helfen, uns selbst zu verbessern und Fehler zu vermeiden, kann aber auch unser Selbstwertgefühl untergraben und uns blockieren.

Alle haben eine Meinung, jeder hat seine Berechtigung. Tatsächlich tun wir gut daran, diese Stimmen zu hören und ihnen bewusst zuzuhören. Als sogenanntes Oberhaupt managt der Coachee sein Team –  wie ein echtes Team. In unserem Beispiel wird er das "Für und Wider" gegeneinander abwägen, eine Entscheidung treffen und den inneren Teammmitgliedern für ihre Beiträge danken.

Übrigens: Bei einer anderen Fragestellung werden u.U. weitere Teammitglieder auftauchen und andere in den Hintergrund treten. Das ist Vergleichbar mit einer Bühne mit verschiedenen Akten mit verschiednen Darstellern, je nachdem, was gerade passend zur Sezenerie ist.

Als Coaches nutzen wir den Umgang mit dem inneren Team für den Coachee. Es ist eine Ressource, die wir zusammen entdecken und fördern wollen. Dem Coachee geben wir dabei alles mit auf den Weg was notwendig ist, dieses optimal für sich nutzen zu können. Denn das innere Team hilft uns bei jeder Gelegenheit:

  • Selbstreflexion: Durch das Bewusstmachen der verschiedenen Stimmen können wir unsere Bedürfnisse und Ängste besser verstehen.
  • Entscheidungsfindung: Indem wir alle Meinungen hören, treffen wir ausgewogenere Entscheidungen.
  • Stressbewältigung: Das innere Team kann uns helfen, Stressoren zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
  • Selbstfürsorge: Verschiedene Stimmen wie der Gesundheitsbewusste erinnern uns daran, auf uns selbst zu achten.

Schlussgedanke

Dein inneres Team ist dein Team! Nutze es für dich. Tausche dich aus, höre auf die Teammitglieder und weise diejenigen behutsam zurecht, die sich immer wieder in den Vordergrund drängen und dich aufhalten wollen, wie zum Beispiel der Kritiker. Durch die bewusste Arbeit mit deinem inneren Team kannst du dein volles Potenzial ausschöpfen, ausgewogenere Entscheidungen treffen und ein harmonischeres, erfüllteres Leben führen.

Gönn dir die Zeit, dein inneres Team kennenzulernen und mit ihm zu arbeiten – es wird sich lohnen!

 

 

Kreis mit golddurchzogenen Linien

Narben des Lebens machen schön

24. Juli 2024 I Themen: Philosophie, Kintsugi, Resilienz, Selbstwert

Was wir von Kintsugi und Conor McGregor über vermeintliche Fehlschläge lernen können

Heute möchten wir über ein Thema sprechen, das tief in der Philosophie und Kunst verwurzelt ist, aber auch einen bedeutenden Bezug zu unserem täglichen Leben hat: Kintsugi.

Kintsugi, die japanische Kunst, zerbrochene Keramik mit goldener oder silberner Lackur zu reparieren, ist nicht nur eine handwerkliche Technik. Es ist eine Philosophie, die lehrt, dass Brüche und Reparaturen Teil der Geschichte eines Objekts sind und diese Geschichte es noch wertvoller macht. Diese "Narben" sind nicht etwas, das man verstecken sollte, sondern etwas, das gefeiert wird.

Im übertragenen Sinne haben wir alle unsere „Risse“ und „Brüche“ im Leben erlebt. Insbesondere wir Männer stehen uns dabei oft selbst im Weg, wenn es darum geht, diese Narben anzuerkennen und wertzuschätzen. 

Es ist paradox: Statt unsere Erfahrungen und die daraus resultierenden Narben als Zeichen unseres Lernens, unserer Stärke und unseres Wachstums zu sehen, neigen viele von uns dazu, sich weniger wertvoll zu fühlen. Wenn uns das Leben einmal umgehauen hat, glauben wir oft, dass wir weniger wert sind.

Ein hervorragendes Beispiel, das zeigt, wie man solche Herausforderungen meistern und daraus gestärkt hervorgehen kann, ist Conor McGregor. In der Netflix-Serie über sein Leben sehen wir ihn nicht nur als Verbalattackierer und seine Erfolge, sondern auch seine Niederlagen. McGregor hebt immer wieder hervor, dass jede vermeintliche Niederlage ihn nur noch stärker macht. Diese Einstellung ist ein Hinweis auf eine bemerkenswerte Resilienzfähigkeit. Damit hat er sich ein Vermögen von über 300 Mio. € aufgebaut.

Resilienz – die Fähigkeit, sich nach Rückschlägen wieder zu erholen – ist etwas, das wir alle in unser Leben integrieren können und sollten. Es bedeutet, unsere „Narben“ nicht als Schwächen zu sehen, sondern als Beweise für unsere Fähigkeit, aufzustehen und weiterzumachen. Es bedeutet, unsere Vergangenheit zu akzeptieren und zu erkennen, dass wir durch sie gewachsen sind. Sie sind unsere Geschichten. Wir haben etwas zu erzählen. Sie machen uns zu dem, wer wir sind. Sie machen uns interessant.

 

5 Stufen, wie wir Männer lernen können, unsere eigene Kintsugi-Meisterschaft zu leben:

Akzeptanz: Akzeptiere deine Vergangenheit und die daraus entstandenen Narben. Sie sind Teil deiner Geschichte und haben dich zu dem gemacht, was du heute bist. Verleugnest du sie, machen sie dich schwach. Stehst du dazu, werden sie dir Stärke und Energie geben.

Reflexion: Reflektiere über deine Erlebnisse und erkenne, was du daraus gelernt hast. Jede Herausforderung hat das Potenzial, dich mehr und mehr selbst zu erkennen, zu lehren und zu stärken.

Selbstwertgefühl: Arbeite ständig daran, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Erkenne, dass du wertvoll bist, nicht trotz deiner Narben, sondern gerade wegen ihnen. Und lasse dir nicht das Gegenteil einreden.

Unterstützung suchen: Es ist keine Schwäche, Hilfe zu suchen. Im Gegenteil, es zeigt Stärke und den Willen, zu lernen, zu wachsen und zu heilen.

Vorwärts gehen: Nutze die Lektionen aus deiner Vergangenheit, um eine - deine - stärkere und widerstandsfähigere Zukunft zu gestalten.

 

Wir, Die MÄNNEREI, glauben daran, dass jeder Mann die Fähigkeit hat, seine Geschichten zu schätzen und daraus etwas Schönes und Starkes zu machen. Lass uns die Philosophie von Kintsugi, der Resilienz und der Schönheit der Narben des Lebens gemeinsam leben und uns dabei gegenseitig unterstützen. Bleib stark, bleib mutig und vergiss nie: 

Deine Narben machen dich zu dem einzigartigen und wertvollen Menschen, der du heute bist - und morgen sein wirst.

 

 

Die Qualität unserer Leistungen sind allen Beteiligten sehr wichtig. Daher verpflichten wir uns, die Grundsätze ethischen Verhaltens des weltweit größten Coaching-Verbands ICF – International Coaching Federation – einzuhalten, kompetent zu agieren und die ICF Kernkompetenzen effektiv in unsere Arbeit zu integrieren.

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